Was ist typisch für Freie evangelische Gemeinden?
Freie evangelische Gemeinden …
… sind auf Jesus Christus gegründet und haben ihn zum Mittelpunkt.
Wo es um den auferstandenen Jesus Christus geht, um seine Liebe, sein Wort und sein Handeln, hat eine christliche Gemeinde das richtige Zentrum.
… sind Teil von Gottes weltweiter Mission und wirken an ihr mit.
Die Mission Gottes, die in Jesus Christus begann, findet bis heute ihre Fortsetzung. Überall wirkt Gott, und sein Evangelium verändert Menschen. Gemeinden entstehen weltweit. Lebendige Gemeinden kennen ihre Rolle in diesem göttlichen Wirken und übernehmen sie.
… verkündigen Jesus Christus für Menschen, die ihn noch nicht kennen.
Es lässt eine Gemeinde nicht in Ruhe, dass Menschen ohne angemessene Informationen über Jesus Christus leben und sterben. Oft leben sie in derselben Stadt, oft ganz woanders. Diesen Menschen, die in der Gemeinde keine Stimme haben, weil sie (noch) nicht da sind, gilt es Aufmerksamkeit zu schenken.
… handeln diakonisch als Zeugnis von Gottes Liebe.
Die Liebe Gottes in Jesus Christus kam in Wort und Tat. Lebendige Gemeinde dient Menschen. Die Liebe wird erfahrbar und spürbar sein. Sei es von Mensch zu Mensch, sei es in Strukturen. Diakonie gehört mit dazu.
… vertrauen dem Wort Gottes.
Das Wort Gottes und seine Zusagen sind Kraftquelle für die Gemeinden. Christen vertrauen darauf. Die Bibel erweist sich im Alltag als ein wegweisendes und lebendiges Buch.
… leiten zur persönlichen und gemeinsamen Jesusnachfolge an.
Freie evangelische Gemeinden betonen, dass Glaube an Jesus mehr ist, als zu glauben, dass die Sünden vergeben sind. Glaube bedeutet, Jesus zu folgen und das Leben nach seinem Willen auszurichten. Das ist ein lebenslanger Prozess, und jeder braucht Unterstützung und Ermutigung darin.
… sind selbständig und zugleich miteinander verbunden.
Eine starke und gesunde Gemeinde vor Ort ist wichtig. Aber sie ist sich selbst nicht genug. Sie weiß, dass sie andere braucht. Sie ist selbstständig, nicht autark. Starke Gemeinden scheuen sich nicht, woanders Rat einzuholen und sie unterstützen andere.
… bestehen aus „schwachen“ und „starken“ Menschen.
Gemeinde ist keine Ansammlung von Menschen, die ihr Leben im Griff haben. Menschen mit „zerbrochenem Herzen“ werden von Gott genauso angenommen wie alle anderen und erleben in christlicher Gemeinschaft Annahme, Wertschätzung und Respekt.
… entwickeln sich weiter und gründen neue Gemeinden.
Stillstand gibt es mit Menschen, die Jesus nachfolgen nicht. Schließlich geht unser Leben weiter und fordert uns Gott zu immer neuen Glaubensschritten heraus. Dabei ist nicht zwingend numerisches Wachstum gemeint, sondern auch Entwicklung und geistliches Wachstum. Dies wird dazu führen, dass sich die Frage nach neuen Gemeinden stellt, wenn nicht vor Ort, dann woanders. Freie evangelische Gemeinden haben das auf dem Plan.
… prägen die Welt, in der sie leben, positiv mit.
Die Welt braucht Leute, die sich einbringen und sich für das Gemeinwohl einsetzen. Gemeinden als Ganzes und die einzelnen Christen wissen, dass sie dafür von Gott gestärkt und gesandt sind.
Wer darf in FeGs was machen?
Da wir glauben, dass Gott Christen mit unterschiedlichen Gaben beschenkt, ist es uns wichtig, dass sich diese im Gemeindeleben entfalten können. Daher ist uns ehrenamtliches Engagement in allen Bereichen wichtig und wird von uns gefördert.
Alle Aufgaben können, sofern jemand an Jesus Christus glaubt und für eine Tätigkeit begabt ist, von Laien oder Hauptamtlichen übernommen werden. Es gilt das allgemeine Priestertum der Gläubigen (vgl. 1. Petrus 2,9).
Alle Christen sind dazu beauftragt, sich mit ihren Gaben zum Wohl der Gemeinde einzubringen.
Welche Leitungsstrukturen haben FeGs?
Der „Bund Freier evangelischer Gemeinden“ ist eine Körperschaft des öffentlichen Rechts, der sich als eine „geistliche Lebens- und Dienstgemeinschaft selbständiger Gemeinden“ versteht. Somit ist jede Ortsgemeinde in ihren Entscheidungen frei und unabhängig. Jede Ortsgemeinde hat eine Gemeindeleitung, welche die Gemeinde geistlich führt, seelsorgerlich betreut, organisatorisch leitet, Ziele festlegt, Entscheidungen trifft, etc.
Sie wird von den Mitgliedern für die Dauer von vier Jahren berufen. Pastoren gehören während ihrer Dienstzeit ebenfalls zur Gemeindeleitung.
Welche Verbindungen gibt es zwischen FeGs
und anderen Kirchen?
Es ist ein zentrales Anliegen der Freien evangelischen Gemeinden, mit anderen Kirchen und Gemeinden in Kontakt zu treten und gute Beziehungen zu den anderen christlichen Kirchen und Gemeinden vor Ort zu pflegen bzw. zu fördern.
Auf überregionaler Ebene spielen dabei drei Bereiche eine wichtige Rolle: die Vereinigung Evangelischer Freikirchen, die Evangelische Allianz und die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen.
Die Vereinigung Evangelischer Freikirchen versteht sich als „Gemeinschaft evangelischer Gemeindebünde und Kirchen, die durch den Herrn Jesus Christus untereinander verbunden sind“. Sie „erkennen sich gegenseitig als Teil der einen Kirche Jesu Christi an und wollen der wesenhaften Einheit dieser Kirche durch ihre Gemeinschaft sichtbar Ausdruck verleihen.“ Sie verpflichten sich zu enger Zusammenarbeit, wo immer dies möglich erscheint.“
Die weltweite Evangelische Allianz repräsentiert über 100 Millionen Christen in 110 Ländern. In Deutschland sind es etwa 1,3 Millionen. Dabei versteht sich die Evangelische Allianz nicht als Verband von Kirchen, sondern als Gemeinschaft von Christen, die sich um Bibel und Gebet sammeln und die Notwendigkeit einer bewussten Glaubensentscheidung betonen. Der Glaube zeigt sich durch das gemeinsame missionarische Zeugnis und soziales Engagement.
Die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) besteht in Deutschland seit 1948. Laut Satzung bekennen ihre Mitgliedskirchen „den Herrn Jesus Christus gemäß der Heiligen Schrift als Gott und Heiland und trachten darum, gemeinsam zu erfüllen, wozu sie berufen sind, zur Ehre Gottes, des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes“. Die Arbeitsgemeinschaft dient der ökumenischen Zusammenarbeit u.a. durch „gegenseitige Information, Beratung und Zusammenarbeit im gemeinsamen Zeugnis, Dienst und Gebet“ sowie „Vermittlung bei Meinungsverschiedenheiten zwischen einzelnen Mitgliedern“ und „Wahrnehmung gemeinsamer Aufgaben nach außen und in der Öffentlichkeit“. Zur ACK gehören die großen Volkskirchen und einzelne Freikirchen. Der Bund Freier evangelischer Gemeinden nimmt seit den Anfängen der ACK als Gastmitglied regen Anteil an deren Arbeit..
Wie finanzieren sich Freie evangelische Gemeinden?
Obwohl Freie evangelische Gemeinden als Körperschaft des öffentlichen Rechts genauso wie auch die Landeskirchen die Möglichkeit hätten, über die staatlichen Finanzämter Kirchensteuer zu beziehen, verzichten sie absichtlich darauf. Sie finanzieren sich ausschließlich durch Spenden. Alle Spender können nach Jahresende eine Spendenbescheinigung für das zurückliegende Jahr erhalten und den gespendeten Betrag bei der Einkommensteuererklärung steuermindernd geltend machen.
Jede Ortsgemeinde ist für ihre eigenen Finanzen zuständig und muss mit dem Geld haushalten, was an sie gespendet wird.
Bankverbindung FeG Germering:
Sparkasse Fürstenfeldbruck
IBAN: DE27 700530700 002634459
BIC: BYLADEM1FFB